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Burkheim im Kaiserstuhl
Vorwort
Burkheim wurde 762 erstmals urkundlich erwähnt. Lazarus von Schwendi bekam 1560 die Pfandschaft von Schloß, Stadt und Herrschaft Burkheim mit dem Talgang. Lazarus von Schwendi errichtete auf dem Gelände einer Burgruine das Schloß. Er besaß die Herrschaft über Burkheim, Hohenlandsberg und Kienzheim im Elsaß und die Burgvogtschaft über Breisach. Nur vier Jahre lang durfte sich Lazarus an seinem Schloß erfreuen; 1584 starb er. Er interessierte sich auch für den Weinbau und soll aus einem Ungarnfeldzug die Tokajerrebe nach Burkheim gebracht haben. Die Besonderheiten des Burkheimer Schlosses ist, es ist die einzige Renaissanceruine im südlichen Baden. Die Zerstörung fand im Jahre 1672 durch die französischen Truppen statt.
1. Gründungsjahr
Das Gründungsjahr ist soweit nicht bekannt, nur soviel, daß in einem Testament eines Bischofs am 13. März 762 Burkheim (Burchheim) erstmals urkundlich erwähnt wurde
2. Wahrzeichen
Das Wahrzeichen der Stadt Burkheim ist die Schloßruine, die Lazarus von Schwendi in ein Wohnsitz nach seinen Vorstellungen umbauen lies. Eine Burganlage auf dem Burkheimer Schlossberg fand bereits 1231 Erwähnung und wurde im Bauernkrieg weitgehend zerstört. 1561 begann der Schlossbau, und erst 1580 war der Komplex vollendet. Er soll noch über zwei weitere, nicht minder ausgedehnte Wohngebäude verfügt haben
3. zur Person Lazarus de Schwendi
Lazarus von Schwendi, geboren 1522 gestorben 27.5.1583
HINWEIS: Die Angaben über den Tod von Lazerus von Schwendi sind sehr verschieden.
Ausschnitt aus dem Buch "IM TALGANG DES KAISERSTUHLS" von Wilhelm Jenen:
Lazarus von Schwendi wurde 1522 in Mittelbiberach geboren. Nach dem Besuch der Hohen Schulen in Basel und Strassburg, trat er 1546 in die Dienste Kaiser Karls V., dann in die Philipps II. von Spanien , für den er in den Niederlanden kämpfte. "Dieser Herr Lazarus de Schwendi, ist nicht nur ein ausnehmender kluger, sondern sonst in allem ein wahrhaft weiser Mann von edelster Sinneart und solcher Beschaffenheit, wie unsere Zeit sie nur als gar seltene Ausnahme unter denen vornehmen Adelsstandes hervorbringt. Er ist als ein Junker aus altem Geschlecht auf dem Schloss Schwendi drüben bei Laupheim im Schwabenlande zur Welt gekommen, hat sich als Jüngling auf der hohen Schule zu Basel eifrig mancherlei Wissenschaft zugewendet, danach jedoch sich dem Waffendienst ergeben und es als Kriegsmann in den Niederlanden und im Reich rasch zu hohem Rang und Ehren gebracht.......................
Lazarus von Schwendi und Kaiser V.
Schon unter Karl V. war Schewendi ein diplomatischer Vermittler zwischen dem Kaiser und den protestantischen Fürsten und wurde für seine Verdienste zum Ritter geschlagen.
Die Errungenschaften des Lazarus von Schwendi
Am 12. August des Jahres 1560 trat Burkheim berühmtester Pfandherr, Generaloberst Lazarus v. Schwendi die Regentschaft über die Stadt und den Talgang an. Er erhielt von Kaiser Ferdinand I. wegen seiner Verdienste gegen 10 000 Gulden die Pfandschaft von Schloss, Stadt und Herrschaft Burkheim mit dem Talgang (Unter- und Oberrottweil, Oberbergen, Vogtsburg, dazu Jechtingen). Er war ein Förderer der Zünfte und des Weinbaues.
Der Tod Lazarus von Schwendi
Mit seinem Tode am 27. Mai 1583 schwand ein Stück deutsches Rittertum dahin. Lazrus von Schwendi war Burgherr von Breisach und Pfandherr von Burkheim. Lazarus von Schwendi kehrte gelegentlich/regelmässig im SCHWARZEN ADLER in Vogtsburg-Oberbergen bei Franz Keller an. Schwendi kämpfte an der Seite von Kaiser Karl V. Er kämpfte bei der Schlacht bei Mühlberg im April 1547 an der Seite Kaiser Karls V.
Der Sieg bei Mühlberg war ein wichtiges und entscheidendes Ereignis für seinen weiten Lebensweg.Karl V. setzte grosses Vertrauen in den jungen, gescheiten Soldaten und Diplomaten und nahm ihn mit nach Augsburg, wohin er sich Ende Juli kriegsmüde zuckzog. Nach zahlreichen Siegen sah sich Kaiser Karl V. an der Spitze seiner Weltmonarchie und wollte seinen Sieg nützen. Er liess aus Italien den Meister Tizian nach Augsburg (ca. 1547/1548) in das Fuggerhaus kommen,um sein Triumph im Bild zu dokumentieren. Tirzian malte zwei heute berühmte Porträts des Kaisers. Eines zeigt den Kaiser als Sieger von Mühlberg mit der Reichslanze hoch zu Pferd (Gemälde heute im Prado in Madrid), im anderen sitzt Kaiser Karl als Herrscher der Länder im purpuren Sessel. Lazarus von Schwendi starb 1584 in seinem Schloss zu Kirchhofen und wurde nach seinem Wunsch in der Klosterkirche in Kienzheim bestattet. Dort befindet sich noch sein Grabstein, neben seinem Sohn Hans Wilhelm. Sein einziger Sohn erbte die Herrschaft. Burkheim fiel an die Tochter Hans Wilhelms, darauf an deren beiden Söhne. Im 30jährigen Krieg und 1672 wurde die Burg geschleift . Bis zum Ende des 19.Jhr. blieb die Rainecker Burg Burkheim im Besitz der Nachkommen Lazarus von Schwendis. 1901 wurde sie an einen Weingutbesitzer (Joseph Bastian)in Endingen verkauft. Heute befindet sich die Burg in dem Besitz einer Erbengemeinschaft.
LEGENDE ÜBER LAZERUS V. SCHWENDI
Lazarus von Schwendi soll angeblich mit seinem Pferd vom einem Vorsprung der Burgmauer in Burkheim in den Altrhein gesprungen sein. Sehr unwahrscheinlich, weil von Schwendi im Schloß zu Kirchhofen gestorben sein soll. Genauere Daten über den Sterbeort von Schwendi sind nicht bekannt.
Geschichte über Stadt Burkheim
Die Silbe "heim" im Ortsnamen deutet darauf hin, daß Burkheim eine fränkische Siedlung ist. In einem Testament eines Bischofs (Hedo von Straßburg) von 762 wird Burkheim (Buchheim) erstmals urkundlich erwähnt. In einer Schenkung an das Kloster Lorch an der Bergstrasse (Bergstr. vergleichbar wie bei der uns der Kaiserstuhl) vom 24. Juni 778 wurde auch der Weinbau nachgewiesen. Bereits im 9 Jahrhundert besaß Burkheim dem Hlg. Petrus geweihte Kirche. In der Hälfte des Jahrhunderts wechselte Burkheim gegen 952 als Teil des Königshofes von Riegel zum Kloster Einsiedeln. Um 1150 kam Burkheim an die Herren Hachberg und wurde einmal kurze Zeit Üsenbergisch. Unter der Herrschaft Hachberg wurden die Orte Burkheim, Jechtingen, Ober.- und Niederrotweil, Oberbergen und Vogtsburg zu der Herrschaft Burkheim und der Talgang zusammengefaßt, wobei Burkheim um 1330 die Stadtrechte verliehen und Privilegien und Freiheiten zugesprochen bekam. Im Jahre 1347 zählte Burkheim nur 34 Häuser. Am 12. AUGUST des Jahres 1560 trat Burkheim berühmtester Pfandherr, Generaloberst Lazarus von Schwendi die Regentschaft über Stadt und der Talgang an. Er war ein Förderer der Zünfte und des Weinbaues. Mit seinem Tode am 27. MAI 1583 schwand ein Stück deutsches Rittertum. Die größte Drangsal seiner Geschichte mußte Burkheim im Dreißigjährigen Krieg hinnehmen. Nach dem Friedensschluß 1648 wurde die Menschenleere und verödet Heimat wieder von Zuwanderern aus Tirol, der Schweiz, aus Lothringen und Burgund besiedelt. 1672 ist das Schloß im Verlauf des Niederländischen Krieges zerstört worden. Nach heftigen Differenzen mit einigen Pfandherren schien Burkheim um 1740 in den Händen der Fahrenberger einer neuen Blüte entgegen zu gehen. Neue Drangsale brachten die Kriege im Gefolge der franz. Revolution und der Feldzüge Napoleons. Sehr nachhaltig wirkten sich die Gebietsveränderungen dadurch aus, Burkheim und die Herrschaft kamen 1797 in den Besitz des Herzogs von Modena, wurde 1803 dann wieder "österreichisch. Burkheim hatte 1846 mit 844 Einwohnern den höchsten Stand seiner langen Geschichte. Im 1. Weltkrieg blieb das Städtchen von unmittelbaren Kriegsgeschehen noch verschont. Dagegen hat die Bürgerschaft im 2. Weltkrieg viel Leid und Schaden erdulden müssen. 3 mal wurden die Einwohner evakuiert. Die Grundlage des Wirtschaftsleben war zu aller Zeiten die Landwirtschaft, vor allem der Weinbau. Erhöhte Bedeutung kommt heute auch dem Obstbau und dem Fremdenverkehr zu. Durch die Gemeindereform 1975 ist das Weinstädtchen Burkheim in die neue Stadt Vogtsburg eingeliefert worden, wobei diese von Burkheim die Stadtrechte übertragen hielt. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 573 ha teilt sich in 157 ha Reben, 232 ha Obst und Ackerbau und 184 Wald auf.
5. Einwohnerzahl auf Jahre verteilt
Bei dieser Auflistung sieht man, daß die Einwohnerzahlen auf Jahre verteilt, zu und auch einmal abnahmen. So sieht man, daß in den Jahren 1750 und 1846 mehr in Burkheim lebten, als im Jahre 1950. In den Jahren 1989 und 1996 nahmen die Einwohnerzahlen DEUTLICH wieder zu. Im Jahre 1750 hatte Burkheim 525 Einwohner; 1846 hatte Burkheim mit 844 Einwohnern den höchsten Stand seiner langen Geschichte; 1950 zählte Burkheim 775 Einwohner; 900 Einwohner zählte Burkheim 1989; Laut einem Stand vom November 1996 hat Burkheim 947 Einwohner.
6. Warum Stadt Burhkeim und seit wann
Die Erhebung des Ortes zur Stadt erfolgte um 1330. Burkheim war damals Sitz der Herrschaft, die mehrere Nachbarorte angehörten. Trotz mehrere Privilegien erlebte der Ort seine eigentliche Blüte erst nach 1560, nachdem der kaiserliche Feldobrist Lazarus von Schwendi, ein bedeutender Förder des heimischen Weinbaus und Gründer der heute noch vorhandenen Zünfte, Pfandherrschaft übertragen bekommen hatte.
Kurze Bemerkung
Besuchen Sie einmal das kleine Städtchen mit seiner Blütenpracht. Gerade in der Sommerzeit laden zahlreiche Wanderwege zum Laufen und spazieren ein. Die Weinlehrpfade stehen im Mittelpunkt des kleinen Weinstädtchen. Das ruhig gelegene `Burkheim´ bietet auch eine Reihe von Gästezimmern und Ferienwohnungen an. Von einigen Gästezimmern oder Ferienwohnungen kann man die Schloßruine sehen, die zwar zum größten Teil zerstört ist, aber auch immer noch ein sehr romantisches Ziel für Urlauber ist. In den Monaten August und September ist `Burkheim´ ein begehrtes Anlaufziel für Fremde, Wanderer und Weinschmecker.